Hände weg von unseren Primarschülern!

Die Primarschule einer kleinen Gemeinde im Kanton Aargau liess Pille- und Kondom-Verhütung sowie die Transgender-Ideologie bei 10-Jährigen zum Unterrichtsthema machen. Die eingeladene externe Organisation Sexuelle Gesundheit Aargau (Seges) ermunterte dabei die Kinder zum Kondomkauf im Dorf. Das Lehrernetzwerk Schweiz intervenierte erfolgreich: Die Schule hat die Prüfung zum Unterrichtsstoff abgesagt.
Warum das wichtig ist:
- Solcher Sexualkunde-Unterricht ist weder altersgemäss noch Lehrplan-21-konform.
- Die Schule übergibt den Unterricht an die externe Organisation «Sexuelle Gesundheit Aargau» (Seges) und verliert dadurch die Kontrolle über den Unterrichtsinhalt und die Lernziele.
- Beschwerden wie jene des LNCH können erfolgreich sein. Das Lehrernetzwerk Schweiz bietet euch darum die Argumente und den Beschwerdebrief als Mustervorlage zum Download an.
Ist die Reife von Primarschulkindern in einer ländlichen Gemeinde im Kanton Aargau derart fortgeschritten, dass 10- bis 12-jährige Schülerinnen und Schüler zum Kondomkauf im Dorf animiert werden und über Verhütungsmittel aufgeklärt werden müssen? Drohen Schwangerschaften unter Minderjährigen? Vermeintlich ja, wenn man den Lernzielen glaubt, welche die Klassenlehrerinnen ihren Schülern zur Vorbereitung auf die nächste Prüfung zum Sexualkunde-Unterricht ausgehändigt haben. Auch beim Thema Transgender sollten die Kinder sattelfest sein – obwohl an der Schule zu keinem Zeitpunkt Geschlechterdiversität festgestellt oder behauptet wurde. In der noch geerdeten Umgebung des Dorfes gibt es Mädchen und Buben und keine «gefühlten Geschlechter». Punkt.
Trotzdem wurde es an der Primarschule zum Thema – durch die eingeladene externe Organisation «Sexuelle Gesundheit Aargau» (Seges). Die Organisation, die durchaus wichtige Aufgaben wie den Kampf gegen Mädchenbeschneidung übernimmt, fühlte sich berufen, die Kinder mit der Transgender-Ideologie frühzeitig zu bewerben und den «genauen Umgang mit Verhütungsmitteln» zu unterrichten. Das alles hinter verschlossenen Türen; die Pädagogen der Schulen wurden ausgegrenzt, damit sich die Kinder «ungeniert» äussern könnten. Nach dem Unterricht von Seges mussten die Klassenlehrerinnen die Folgen ausbaden: Sie organisierten Fragestunden, für die verwirrten und verunsicherten Schüler.
Das hat für Empörung gesorgt. Zwar hätten Eltern sich vorzeitig informieren und ihre Kinder vom Unterricht dispensieren können. Aber mussten sie mit Lernzielen für ihre Kinder rechnen, die an einer Primarschule nichts verloren haben? Die Lernziele im zweiten Teil haben es in sich und an einer Primarschule nichts verloren.

Nach Auslegung der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) sind solche Lernziele nicht altersgemäss und im Lehrplan 21 für die Primarschule auch nicht verankert.
- Wer 10- bis 12-Jährige zum Kondomkauf animiert und exzessiv über Verhütung spricht, regt bei Kindern das Kopfkino und sexuelle Fantasien an. Die Kinder haben aber das Recht, eine ihrer Entwicklungsreife entsprechende Aufklärung zu bekommen, die sie nicht überfordert.
- Wer 10- bis 12-Jährige, die sich unbeschwert als Buben und Mädchen definieren, mit einer Transgender- und Diversitäts-Ideologie konfrontiert, die durch keine biologischen Erkenntnisse gestützt ist, verunsichert die Kinder in ihrer Entwicklung.
- Wer eine Kinderwelt mit den Vorstellungen der Erwachsenenwelt zu Sexualität infiltriert, reisst gesunde Schranken ein, die Kinder haben.
- Wenn der Lehrplan 21 von Geschlechterrollen und deren Reflexion spricht, meint er damit die Rollen von Mann und Frau in der Gesellschaft – nicht mehr. Was darüber hinausgeht, beeinträchtigt die Identitätsentwicklung.
So kam es dazu
Subventioniert vom Kanton, unterstützt Seges den schulischen Sexualkunde-Unterricht. Das offizielle Programm klingt wenig verdächtig. An Primarschulen thematisiere man «Liebe, Sex und 1000 Fragen». Der Primarschule im ländlichen Aargau war offenbar nicht bewusst, dass Seges über das offizielle Programm hinaus Inhalte vermittelt – darunter Transgender-Themen und Verhütung – und damit bereits Primarschüler konfrontiert. Obschon die Themen gemäss offiziellem Seges-Programm für die Oberstufen vorgesehen sind.
Wichtig ist den Sexualaufklärern von Seges, dass die Pädagogen nicht anwesend sind. So können sie mit den Kindern unkontrolliert ihr eigenes Programm durchziehen. Doch auch den Klassenlehrerinnen läuteten die Alarmglocken nicht, als die Kinder sie mit weitergehenden Fragen zur Verhütung und zu Transgender bombardierten. Die Lehrer beantworteten brav Fragen, die die Kinder ursprünglich gar nicht gestellt hatten. Und darauf hin passten sie die Lernziele an, um die Kinder auf die Prüfung vorzubereiten.
Nach der Intervention des Lehrernetzwerks hat die Primarschule den Unfug gestoppt. Der Test wurde abgesagt. Die Schule schreibt: «Wir als Schule nehmen sicher mit, dass wir in Zukunft genauer hinschauen, welche Fachstellen wir einladen und was diese an Unterrichtsinhalt vermitteln. Ansonsten hat die Lehrperson ihren Unterricht kompetent vorbereitet und umgesetzt.»
Namentlich legt die Primarschule Wert auf die Feststellung,
– dass die Schule selbst nur die biologischen Aspekte vermittelt hat,
– dass die Lernziele im Teil 2 durch den Besuch der externen Fachstelle entstanden sind,
– dass die Eltern sich direkt an die Schule hätten wenden können,
– dass Themen wie Diskriminierung und Mobbing in der Schule permanent gelebt und behandelt werden.
Ob die Lernziele dem Alter entsprechend für Fünftklässler sind, darüber lasse sich diskutieren, schreibt die Schule in ihrer Stellungnahme. Die Meinungen hierzu gehen sicher auseinander. Der Lehrplan 21 mit seinen Kompetenzen sei sehr offen formuliert, was den Lehrpersonen die Möglichkeit böte, auf die individuellen Interessen einer Klasse einzugehen. In Anbetracht der gesellschaftlichen Entwicklung, der Medienberichterstattungen und auch bekannten Persönlichkeiten (Nemo, Bill Kaulitz etc.), die offen über die Transgenderideologie sprechen und für die Schüler zentrale Figuren/Vorbilder darstellen, sei es gerechtfertigt aufgrund von Anfragen der Kinder auf dieses Thema.
Das Lehrernetzwerk Schweiz betrachtet die Intervention alles in allem als erfolgreich. Um einen altersgerechten Sexualkunde-Unterricht zu bieten, müssen die Schule wieder sensibilisiert werden.
Anbei findest du unseren editierbaren Musterbrief, mit dem die Schulbehörden zum Abbruch der Übung bewegt werden konnten.
Danke für eure Unterstützung!
Lehrernetzwerk Schweiz