Ja zur Förderklassen-Initiative (ZH)

Mehr Ruhe im Schulzimmer

Die Volksschule hat zum Ziel, Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten und sie zur eigenständigen Mitwirkung in unserer Gesellschaft zu befähigen. Mit dem in der Deutschschweiz vor gut zehn Jahren eingeführten integrativen Schulsystem soll niemand ausgegrenzt werden, so dass alle Kinder am Regelunterricht teilnehmen können – auch diejenigen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.

Das System ist überfordert

Ein Blick hinter die Klassenzimmertür zeigt jedoch, dass der Schulalltag ganz anders aussieht: Die Kinder haben je nach Bedarf unterschiedliche Lernprogramme und verschiedene Ansprechpersonen, vom Lehr- und Therapiepersonal über Heilpädagoginnen und Heilpädagogen bis hin zu Klassenassistenzen. Alles mit dem Ziel, sie bestmöglich zu fördern. Das sorgt für Unruhe und Überforderung bei Kindern und Lehrpersonal. Der Koordinations- und Administrationsaufwand steigt, die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet und die Bedürfnisse sowohl bei den Kindern, die heilpädagogisch gefördert werden sollen, wie auch bei den Kindern der Regelklasse, bleiben auf der Strecke. Eine Systemanpassung ist deshalb zwingend vonnöten und eine Aufgabe, die es zu lösen gilt.

Schulische Integration Ja, aber mit Augenmass

Wir unterstützen den Gedanken der schulischen Integration – aber mit Augenmass. Fachlich anspruchsvolle Schulstunden sind nicht der entscheidende und auch nicht der richtige Ort, um ein solches Experiment auf dem Buckel aller durchzuführen.

Lektion lernen und Aufgabe lösen

Trotz grosser Unzufriedenheit kommen aus der Politik bisher nur beschwichtigende Worte. Das System sei schon gut, es brauche einfach noch mehr Personal. Dies, obwohl mehrere repräsentative Umfragen gezeigt haben, dass eine klare Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr länger bereit ist, den heutigen Missstand zu tolerieren. Und so wird munter Pflästerlipolitik betrieben. Was letztlich zu noch mehr Unruhe führt. Wenn viele Personen für den Erfolg eines Kindes verantwortlich sind, ist letztlich niemand mehr richtig verantwortlich.

Um diesem Missstand zu begegnen, hat jetzt ein breit abgestütztes Komitee eine kantonale Volksinitiative lanciert. Auf dieser Website erfahren Sie mehr und können in Kürze auch den Unterschriftenbogen herunterladen.

Ein Mitglied schreibt dazu:

Es gibt viele Gründe, warum die Kleinklassen wichtig und notwendig sind für Kinder, welche in der Regelklasse deutlich überfordert sind. Die Integrationshysterie basiert auf einem nicht zu Ende gedachten Wunsch, die betroffenen SuS mit fragwürdigen Mitteln in ein Setting zu drücken, das gegen aussen gut tönt, in Wirklichkeit jedoch allen Seiten schadet.

Regelklassenlehrkräfte haben, neben dem Erreichen des Lehrplanes, genügend Möglichkeiten, ihren SuS die Diversigkeiten des Lebens nahe zu bringen und Wissen und Empathie zu fördern. Konstant überforderte Kinder jedoch, welche in Regelklassen täglich erfahren, wie sie den Lernstoff im geforderten Tempo nicht erfassen und verarbeiten können, werden Tag für Tag „vorgeführt“, sie werden rausgeholt ins separate SHP Zimmer, die SHP sitzt in der Regelklasse oft neben dem Kind, oder das Kind erhält andere Aufgaben als seine Mit SuS  –  das fällt allen auf und genau dieses Auffallen verletzt die schwächeren Kinder.

In der Geborgenheit einer Kleinklasse fühlt sich ein betroffenes Kind weitaus wohler, es hat reelle Chancen, sich mit den Mit SuS zu messen, es hat Zeit, seine Lücken aufzufüllen, sein Selbstvertrauen zu stärken und genau das wiederum ermöglicht es dem Kind ein tragendes, schulisches Fundament und eine optimale Entwicklung zu erreichen. Immer wieder gelingt es ermutigten SuS zurück in eine Regelklasse zu wechseln. Da wo das nicht gelingt, liegt es an den Verantwortlichen den Kids wertschätzend, ehrlich und ermutigend die vielen möglichen, zukünftigen Wege aufzuzeigen. Vergessen wir die Seelen der uns anvertrauten Kinder nicht!

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