E-Mail an Vanessa Hann, Redaktorin von Watson.

29. September 2021

Liebe Frau Hann

Also Sie sind mir noch eine. Erstaunlich, wie Sie die Fakten verdrehen. In Ihrem Artikel hier https://www.watson.ch/schweiz/kommentar/540838760-lasst-die-kinder-in-ruhe-und-streitet-woanders-ueber-corona-massnahmen fordern Sie, dass man die Schüler endlich in Ruhe lassen solle. Das ist exakt auch unsere Forderung bzw. Position, deshalb haben wir unseren Verein gegründet, deshalb sind wir hier und haben enormen Zuspruch (nach 10 Tagen schon über 1000 Mitglieder). 

Sie hingegen leiten aus Ihrer berechtigten Forderung, nämlich eben die Schüler in Ruhe zu lassen, eine Kritik an unserem Netzwerk ab. Das ist absurd und eine Verdrehung der Tatsachen. Wer die Kinder eben nicht in Ruhe lässt, sind nicht wir, sondern unsere Bildungsdepartemente, die, entgegen den Empfehlungen von Pädiatrie Schweiz (siehe https://www.paediatrieschweiz.ch/news/covid-19-schulmassnahmen-4-welle/), unsere Schüler weiterhin plagen mit Tests,  Masken und Quarantäne (im Kanton Zürich gilt das ganze Programm schon für Erstklässler!!). Viele Eltern und auch Lehrer leiden enorm unter diesem Regime und sind verzweifelt.

Deshalb meine Frage: Wie kommen Sie darauf, dass wir es sein sollten, die die Kinder nicht in Ruhe lernen lassen möchten?

Zudem: Sie schreiben, dass wir die Eltern „aufrufen“, gerichtlich gegen Massnahmen vorzugehen. Auch das ist falsch. Wir reagieren lediglich auf die vielen verzweifelten Nachrichten, die wir erhalten und sind der Meinung, dass diese zahlreichen, ja hunderte von Eltern, ein Recht haben, ihre Sache gerichtlich überprüfen zu lassen. Denn sonst hört ihnen ja niemand zu, nimmt sie niemand ernst. Oft zuallerletzt die Schulen. Weshalb sollen sich diese Menschen nicht wehren dürfen? Haben massnahmekritische Menschen nicht mehr das Recht, ganz legal den Rechtsweg zu beschreiten, wenn sie glauben, dass ihren Kindern ein Unrecht angetan wird?

Darüber sollten Sie sich einmal Gedanken machen.

Besten Dank für die Kenntnisnahme.

Freundliche Grüsse

Jérôme Schwyzer